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Multiple Sklerose
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Verlaufsformen der Multiplen Sklerose

Multiple Sklerose (MS) wird auch als die Erkrankung der Tausend Gesichter bezeichnet, da ihre Symptomatik von Patient zu Patient sehr unterschiedlich sein kann. Vorhersagen über den Verlauf sind deshalb sehr schwierig.
Nichtsdestotrotz kann der Verlauf einer Multiplen Sklerose in drei Formen kategorisiert werden. Diese Verlaufsformen können jedoch im Krankheitsverlauf verändern.

Dieser Artikel beschreibt, was ein Schub ist und beleuchtet die verschiedenen Verlaufsformen der Multiplen Sklerose.

Was ist ein Schub?

Unter einem Schub versteht man bei einer Multiplen Sklerose das Auftreten neuer oder die Reaktivierung von bereits bekannten Symptomen, welche mindestens 24 Stunden anhalten. Zwischen zwei Schüben müssen mindestens 30 Tage liegen. Ist der Zeitabstand kürzer, definiert man dies als einen Schub.

Oft kann es vorkommen, dass typische MS Symptome nur vorübergehend anhalten, weil die Körpertemperatur erhöht ist. Lassen die Symptome jedoch nach, sobald man sich heruntergekühlt hat, so kann es sich hierbei um das Uhthoff-Phänomen handeln und nicht um einen Schub. Daher ist diese Zeitangabe, wie lange Symptome anhalten müssen, besonders wichtig.

Die schubförmige remittierende MS (RRMS)

Die schubförmig remittierende MS ist die häufigste Verlaufsform mit rund 85% der Betroffenen. Die RRMS tritt in unregelmäßigen Schüben auf, die sich zeitlich deutlich voneinander abgrenzen. Bei dieser Form der Multiplen Sklerose können sich die Symptome vollständig oder teilweise zurückbilden. Symptome remittieren.

Bei jedem Schub können Symptome auftreten, die bereits bei einem vorangegangenen Schub aufgetreten sind. Es können aber auch neue Symptome auftreten, auch kann die Schwere der Symptome variieren. Ein Schub kann zwischen Tagen und Wochen andauern. Dabei unterscheidet sich die Dauer und die Häufigkeit, wie oft ein neuer Schub auftritt, von Patient:in zu Patient:in.

Die sekundär progrediente MS (SPMS)

Lösen kontinuierlich zunehmende Beschwerden Schübe ab, spricht man von einer sekundär progredienten, also kontinuierlich zunehmenden MS. Symptome treten also nicht mehr Schubweise auf, sondern werden ein kontinuierlich zunehmender Begleiter. Bis zum Übergang in eine SPMS vergehen meist 10-20 Jahre. Bei weiblichen Patienten kann es in dieser Zeit Überschneidungen mit der Menopause gehen, was zu einer Fehldeutung von auftretenden Symptomen führen kann.

Der Verlauf einer Multiplen Sklerose ist individuell. Im Kontext der Verlaufsformen kann es also von einem Übergang einer RRMS zu einer SPMS kommen, Patienten können aber auch in einem schubhaften Verlauf verbleiben. Studien zufolge geht eine MS nach 10-15 Jahren bei 30-40% der Patienten in eine sekundär progrediente MS über.

Die Behandlung der SPMS unterscheidet sich gegebenenfalls von der Behandlung der RRMS. Neben Medikamenten, die auch für den schubförmigen Verlauf zugelassen sind, um auch weiterhin Schübe zu verhindern, sind speziell für die SPMS bestimmte Medikamente zugelassen. Stellst du Veränderungen der Symptomatik fest, besprich diese am besten mit deinen Behandelnden.

Die primär progrediente MS (PPMS)

Treten sehr früh in der Erkrankung sehr schwere Symptome auf, die sich nicht zurück bilden, spricht man von einer primär progredienten Multiplen Sklerose. Symptome verschlimmern sich also von Beginn an kontinuierlich (primär). Einzelne Schübe sind zumeist nicht abgrenzbar.

Diese Verlaufsform der Multiplen Sklerose ist mit ca. 10% die seltenste Verlaufsform. Im Durchschnitt sind Betroffene zum Zeitpunkt der Erkrankung zwischen 35 und 39 Jahren alt.

Zusammenfassung

Multiple Sklerose ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems. Da sie von Patient:in zu Patient:in unterschiedlich verläuft, wird sie auch als Erkrankung der Tausend Gesichter bezeichnet. Bei der Multiplen Sklerose wird zwischen drei Verlaufsformen unterschieden.