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Medikamenteneinahme bei Zeitverschiebung

Hinweis: Dieser Artikel gibt eine Orientierung was bei der Medikamenteneinahme auf Reisen zu beachten ist. Ein ärztliches Beratungsgespräch kann dieser Artikel nicht ersetzen

Ob privat oder beruflich, viele Menschen reisen aus verschiedenen Gründen um die Welt. Dabei wird ein wichtiges Thema häufig vergessen: Die Medikamenteneinnahme auf Reisen. In diesem Artikel wird beleuchtet, was es in der Reisevorbereitung und der Medikamenteneinnahme zu beachten gilt.

Reisevorbereitung

Vor der Abreise sollte geprüft, ob die Menge an Tabletten, Tropfen o.Ä., die du noch zu Hause hast, für die Dauer der Reise ausreicht. Falls du nicht ausreichend Medikamente mit dir nehmen kannst, informiere dich vorab, ob du das von dir eingenommene Präparat auch an deinem Reiseziel erhalten kannst. Arzneimittel sind nicht in jedem Land gleichermaßen verfügbar, da die Zulassungsprozesse häufig nationalen Regelungen unterliegen. Zudem können im Ausland Zusatzkosten anfallen, die im Inland durch deine Krankenkasse abgedeckt sein können.

Medikamenteneinnahme

Müssen Medikamente regelmäßig eingenommen werden, stellt sich die Frage wie Einnahme auf Reisen, insbesondere in anderen Zeitzonen, eingenommen werden müssen. Sollte der "heimische" Zyklus eingehalten werden oder kann die Einnahme angepasst werden? Bei der Medikamenteneinnahme sollten grundsätzlich, jedoch medikamentenabhängig, drei Faktoren berücksichtigt werden:

  • der Einnahmerhythmus
  • der zirkadiane Rhythmus (z.B. bei Glukokortikoiden)
  • die Nahrungsaufnahme (Diabetes-Medikation)

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die Medikamenteneinnahme bei einer Zeitverschiebung von mehr als zwei Stunden angepasst werden sollte.

Einnahmerhytmus

Einige Medikamente sollten in regelmäßigem Zeitabstand eingenommen werden, um einen bestimmtes Niveau des Medikaments im Körper zu gewährleisten.
Reisen können in diesem Fall Auswirkungen auf die erforderliche Dosis und das Intervall der Einnahme haben. Wie die Medikamenteneinnahme angepasst werden sollte, hängt davon ab, ob die Reise Richtung Westen oder Richtung Osten führt:
Bei einer Reise Richtung Osten kommt es zu einer Tagesverkürzung, bei einer Reise Richtung Westen hingegen zu einer Tagesverlängerung.  Bei einer Reise Richtung Westen kann also einmalig eine Dosiserhöhung und bei einer Reise Richtung Osten eine Dosisverminderung notwendig sein. Ob und welche Anpassung der Dosis und des Intervalls nötig ist, sollte mit dem Behandelnden besprochen werden.

Zirkadiener Rhytmus

Nicht bei jedem Medikament ist eine Dosisanpassung erforderlich. Ein Beispiel sind hier Glukokortikoide bzw. das bekannteste Glukokortikoid, das Kortison. Glukokortikoide werden häufig entsprechend des zirkadianen Rhythmus, also dem Tag-Nacht- oder auch Schlaf-Wach-Rhythmus eingenommen. Bei einer Zeitverschiebung, insbesondere bei längeren Aufenthalten unterliegt unser Körper einem neuen Tagesrhythmus. An diesen Rhythmus sollte die Einnahme im Verlauf schleichend angeglichen werden, bis die gewohnte Einnahmezeit erreicht ist. Auf der Rückreise wird ebenfalls zu einem entsprechenden Angleichen geraten. Auch hier gilt es, die Reise und entsprechende Anpassungen der Medikamenteneinnahme mit dem Behandelnden zu besprechen.

Nahrungsaufnahme

Ist die Medikamenteneinnahme an die Nahrungsaufnahme gekoppelt, sollte die Einnahme von Medikamenten auch hier angepasst werden. Auch hier empfielt es sich, die Reise vorab mit dem Behandelnden zu besprechen.

Fazit

Überprüfe im Rahmen der Reisevorbereitung, ob dein Medikamentenvorrat für die Reisedauer ausreicht. Überprüfe zudem, ob eine Anpassung der Einnahme notwendig ist. Anlaufstellen hierfür sind neben deinem Behandelnden Arzt auch dein Apotheker.