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Osteoporose und Multiple Sklerose

Osteoporose, auch als Knochenschwund bezeichnet, bezeichnet eine Abnahme der Knochendichte und ein Abbau der Knochenmasse. Dadurch steigt das Risiko Frakturen bzw. Knochenbrüche zu erleiden. Osteoporose wird meist erst dann diagnostiziert, wenn man schon unter Schmerzen leidet, da die Entstehung von Osteoporose ein sehr schleichender Prozess ist. Studien zufolge, haben Multiple Sklerose Patienten ein erhöhtes Risiko an Osteoporose zu erkranken. Die Zusammenhänge erläutern wir in diesem Artikel.

Osteoporose bei Multipler Sklerose:
Risiken, Zusammenhänge und Einflussfaktoren

Rund sechs Millionen Menschen leiden in Deutschland an Osteoporose. Die Dunkelziffer kann höher liegen, da Osteoporose oft unentdeckt bleibt. Bei Multiple Sklerose Patient:innen wurde ein 10-fach erhöhtes Vorkommen von Osteoporose und Osteopenie beobachtet. Osteopenie ist eine Vorform von Osteoporose, bei der sich die Dichte der Knochen verringert.
Man geht davon aus, dass verschiedene Einflüsse wie ein genetischer Zusammenhang, Bewegungsmangel, die Ernährungsweise, eine langfristige Glukokortikoidtherapie oder auch ein zu geringer Vitamin-D Spiegel im Blut für ein erhöhtes Osteoporose-Risiko zuständig sein können. Bei 60% der MS-Patient:innen kommt es innerhalb von 6 Monaten zu einem Sturz. 60% von diesen Stürzen sind zu 60% mit Verletzungen verbunden. Dies liegt unter anderem an der zum Teil eingeschränkten Mobilität von MS-Patient:innen und einem entsprechend höheren Sturz- und somit auch Frakturrisiko.
Zusätzlich besteht auch ein erhöhtes Risiko durch Nebenwirkungen von Medikamenten wie zum Beispiel Benzodiazepinen, Antikonvulsiva oder Antidepressiva.

Osteoporose und Menopause

Die Östrogen-Produktion verringert sich in der Menopause der Frau. Östrogen trägt im Körper wiederum dazu bei, den Knochenaufbau zu fördern. Wird also weniger Östrogen in der Menopause produziert, besteht ein somit auch ein erhöhtes Osteoporose-Risiko. Oft wird während der Menopause eine Hormon-Ersatz-Therapie eingesetzt. Diese trägt mit einer Anti-Aging Wirkung der Knochengesundheit bei. In unserem Video zum Thema Menopause gehen wir etwas genauer auf die Hormon-Ersatz-Therapie ein:

Maßnahmen gegen und bei Osteoporose

Es gibt einige unterschiedliche Faktoren, die zur Entwicklung einer Osteoporose beitragen können. Auch wer nicht an Osteoporose erkrankt ist, kann an diesen Faktoren vorbeugend etwas ändern, um einen gesunden Lebensstil zu fördern. Zu diesen Faktoren zählen:

Rauchen
Rauchen wirkt sich nicht nur bei einem Osteoporose-Risiko negativ aus. Rauchen löst, wie wir alle wissen, eine Reihe von negativen Prozessen in unserem Körper aus. Es ist sogar nachgewiesen, dass Rauchen eine negative Auswirkung auf die MS und den gesamten Körper hat. Rauchen hat eine Osteoporose-fördernde Wirkung, da die Blutgefäße sich verengen und der Knochen nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird.

Alkohol
Alkohol sollte nur in einem gesunden Maße getrunken werden. Dabei sollte immer der Genuss im Vordergrund stehen. Ein übermäßiger Alkoholkonsum schadet deinem Körper und fördert Osteoporose, indem er spezifische Zellen ("Osteoblasten") daran hindert, beim Knochenaufbau zu helfen. Alkohol und Nikotin sind die zwei häufigsten legalen Drogen in Deutschland mit hohem Suchtpotential.

Bewegung
Wir neigen dazu, uns immer weniger zu bewegen. Angefangen mit Bürojobs, wo den ganzen Tag gesessen wird - danach fehlt oft die Zeit und Motivation für einen Spaziergang oder Sport. Dabei ist es für jede:n wichtig, regelmäßige Bewegung in den Alltag einzubauen. Bewegung und Sport regen unter anderem den Knochenstoffwechsel an und erhalten unsere Mobilität. Außerdem ist es ein nachgewiesener Faktor Osteoporose und das Fraktur-Risiko vorzubeugen.

Vitamin-D Mangel
In unseren Breitengraden leiden fast alle Menschen an einem Vitamin-D Mangel. Dieser betrifft nicht nur MS-Patient:innen. Insbesondere in den Herbst- und Wintermonaten, wo es draußen oft grau und regnerisch ist, hat man einen Vitamin-D Mangel. Dadurch stellt sich mit der Zeit auch ein Kalzium Mangel ein, da das Vitamin-D dafür sorgt, dass wir Kalzium aus der Nahrung aufnehmen können. Kalzium ist am Knochenaufbau beteiligt und sorgt für das Grundgerüst des Knochens, was für die Stabilität sorgt. Man kann Vitamin-D durch das Sonnenlicht aufnehmen (15-20 Minuten pro Tag mit freien Armen) oder über die Nahrung. Lebensmittel wie Fisch, Eier, Avocados und Champignons unterstützen unseren Körper bei der Vitamin-D Produktion.

Medikamentöse Therapieoptionen
Neben der Möglichkeit mehr Kalzium und Vitamin-D in deinen Speiseplan mit aufzunehmen, um Osteoporose entgegenzuwirken, gibt es natürlich auch medikamentöse Therapiemöglichkeiten. Diese sollten aber unbedingt mit der:m behandelnden Ärzt:in besprochen werden.